Weinanbaugebiet Piemont

Das Weinanbaugebiet Piemont befindet sich in Italien östlich von Turin. Für den Weinanbau hat es einen exzellenten Ruf. Die Region blickt auf eine langjährige Tradition im Weinanbau zurück, denn bereits in der Zeit der Kelten wurden hier die ersten Reben für die Weinherstellung angepflanzt. Bis heute gibt es im Piemont eine große Traubenvielfalt, die vor allem von den Weinen der Langhe und der Rebsorte Nebbiolo dominiert wird.

Die Lage des Weinanbaugebietes Piemont

„Piemont“ bedeutet übersetzt „Am Fuße der Berge“. Die Weinbauregion wird im Norden, Süden und Westen von den Alpen begrenzt, ist teils gebirgig, teils hügelig und im Bereich der Po-Ebene wiederum relativ flach. Das Piemont ist die flächenmäßig größte Region auf dem italienischen Festland.

Die klimatischen Bedingungen im Piemont

Im Piemont werden durch die angrenzenden Berge die besten Voraussetzungen geschaffen für ein gleichmäßiges, ausgewogenes Klima. Die Temperaturen schlagen zu keiner Zeit ins Extreme aus. Besonders positiv wirken sich diese Verhältnisse auf die Hügellagen mit den lehmig-kalkhaltigen Böden aus, die teils sandige Komponenten aufweisen. Für die Herstellung von Qualitätsweinen sind vor allem die Hanglagen mit südlicher Ausrichtung begehrt, die als „Sori“ bezeichnet werden. Sie sind der intensiven Mittagssonne ausgesetzt.

Große Vielfalt: Anbaugebiete und Rebfläche

Das Piemont besteht aus ca. 50.000 Hektar Rebfläche, von denen über 90% für den Anbau roter Reben genutzt wird. Dazu gehören unter anderem:

  • Barbera

    Zu den bekanntesten Barbera-Weinen gehören der Barbera d’Alba, der Barbera d’Asti und der Barbera del Monferrato. Die Traube zeichnet sich durch ihren fruchtigen Geschmack mit Aromen aus, die an Wildkirsche und Pflaumen erinnern. Typisch für Weine aus Barbera-Beeren ist ihre knackige und natürliche Säure.

  • Nebbiolo

    Die Nebbiolo-Beeren gehören zu den edelsten roten Rebsorten aus Italien. Aus ihr werden die meisten DOCG-Weine produziert. Im Piemont ist die Nebbiolo-Rebe die älteste, heute noch angebaute Sorte, aus der die am langsamsten reifenden Weine der Welt produziert werden. Charakteristisch sind das aromatische Bouquet und der hohe Tannin- und Säuregehalt, der die Rotweine lange haltbar macht.

Darüber hinaus werden weitere Sorten wie Dolcetto angebaut, aus der ein leichter und fruchtiger Wein hergestellt wird sowie die Trauben Freisa, Grignolino und Malvasia. Die DOCG-Weine Barolo Barbaresco und Roero werden reinsortig aus den Nebbiolo-Trauben produziert. Die flächenmäßig am weitesten verbreitete Rebsorte im Piemont ist aber die Barbera.

Aber auch weiße Rebsorten sind auf den Hängen im Piemont zu finden:

  • Arneis
  • Cortese
  • Erbaluce
  • Moscato Bianco

Die weiße Rebsorte Arneis ist eine alteingesessene Rebsorte, die im Piemont beheimatet ist; im Speziellen stammt sie aus Roero. Die Rebe wächst auf sehr kalkhaltigen Böden und Quarzsand und ist bereits seit dem 15. Jahrhundert bekannt. Arneis bedeutet im Dialekt des Piemont so etwas wie die „Schwierige“. Ein Weißwein aus der Arneis-Traube erinnert im Geschmack an den Sauvignon Blanc mit Aromen von Mandel, Birne, grünem Apfel und Melone. Im Piemont zeichnet sich seit einigen Jahren der Trend zum Anbau französischer Sorten ab. Dazu gehören Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Merlot, Pinot Bianco, Pinot Grigio und Pinot Nero.

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