Weinanbaugebiet Venetien

Venetien (ital.: Veneto) ist eine der geschichtsträchtigsten Weinanbauregionen Italiens. Sie zeichnet sich durch ihre facettenreichen Rebsorten und erfolgreiche Produkte wie den Lugana, den Amarone della Valpolicella, den Soave und den Prosecco aus. In diesem Artikel sehen wir uns das Gebiet etwas genauer an.

Die venetianische Vielfalt

Mit einer Rebfläche von rund 80.000 Hektar ist Venetien nach Sizilien und Apulien zwar nur die drittgrößte Weinregion des Landes, allerdings wird hier mit acht Millionen Hektolitern mit Abstand am meisten produziert. Das bedeutet aber nicht, dass man hier auf Quantität statt auf Qualität setzt. Vielmehr zeichnet sich das Weinangebot durch seine Klasse und Vielseitigkeit aus.

Ganze 29 DOCs (Denominazione di Origine Controllata) und 14 DOCGs (Denominazione di Origine Controllata e Gerantita) sind hier zu finden, die noch dazu die Hälfte der Produktion ausmachen. Ob Lugana, Prosecco, Soave oder Amarone della Valpolicella – hier entdecken Weinkenner eine große Vielfalt, die immer wieder zum Staunen einlädt.

Klimatische und geografische Besonderheiten

Venetien befindet sich inmitten vierer Weinregionen zwischen den Alpenausläufern im Norden und der Adriaküste im Süden. Dabei handelt es sich um Friaul-Julisch Venetien im Osten, Südtirol und die Lombardei im Norden und Westen sowie um Emilia-Romagna im Süden.

Klimatisch vorherrschend sind mediterrane Einflüsse, die sich Richtung Landesinneres bis zur flachen Po-Ebene auswirken. Im Norden sind die gemäßigten Einflüsse der Alpen vorherrschend, die als natürliche Unwetterbarriere fungieren. Das daraus resultierende Nord-Süd-Gefälle schlägt sich auch in den Böden nieder.

So weist der Boden im Norden einen besonders steinigen und kalkhaltigen Untergrund auf, der sich durch seine Kargheit und Wasserdurchlässigkeit auszeichnet. Im Süden sind Lehm, Sand und Kiesel-Schwemmland vorherrschend. Die fruchtbarsten Böden befinden sich ganz klar in der Po-Ebene, weshalb hier auch ein großer Teil der Massenproduktion konzentriert ist. Zwischen den Flüssen Po und Etsch bis hinunter zur Adria-Küste sind zahlreiche dicht bepflanzte Weingärten zu finden, die vielfältige Weine mit unterschiedlichsten Facetten hervorbringen.

Die beliebtesten Weine der Region

Sieht man sich unter den Weinen der Region Venetien um, findet man auch als Einsteiger viele Namen wieder, die man mit Sicherheit schon einmal gehört hat. Dabei sind es vor allem ihr Facettenreichtum und ihre bei aller Vielfalt bestehende wohldosierte Balance, die zu ihrer Beliebtheit beitragen.

Pinot grigio:

Der Pino grigio (Grauburgunder) ist eine weiße Rebsorte, die sich durch ihre charaktervollen goldgelben Weine mit wenig Säure auszeichnet. Ihren Namen hat sie von dem grauen Schleier, der die dunkle Farbe der Trauben überzieht.

Venetien ist eins der weltweit wichtigsten Zentren der Weinproduktion. Der größte Teil der Weine wird in die USA und nach Großbritannien exportiert.

Prosecco:

Jährlich werden rund 150 Millionen Liter dieses Schaumweines aus den Glera-Trauben produziert. Die Highlights stammen von den steilen Hängen von Cartizze, wo die Reben besonders viel Sonne abbekommen.

Soave und Bianco di Custoza:

Diese fruchtig-frischen Weißweine, die üblicherweise aus Valpolicella und Bardolino gekeltert werden, haben ihren Ursprung ebenfalls in den weitläufigen Rebbergen von Venetien zwischen Verona und Gardasee.

Amarone:

Am oberen Ende des Qualitätsspektrums findet sich der Amarone, der aus getrockneten Trauben gekeltert wird. Dank dieser Methode erhält er seine üppige Süße und seinen hohen Alkoholgehalt von bis zu 17 Prozent.

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