Wein-Etiketten richtig lesen - So entwickeln Sie ein besseres Verständnis für Weine

Dass sich der Blick auf das Kleingedruckte in Hinblick auf wichtige Details lohnt, gilt nicht nur für Verträge. Auch bei Wein offenbaren sich dessen individuelle Eigenschaften, wie beispielsweise Herkunft und Charakter. Im Folgenden erfahren Sie mehr über die "Sprache des Weins" und wie Sie Wein-Etiketten richtig lesen.

Diese Fakten liefert ein Wein-Etikett

Wer einen genaueren Blick auf Wein-Etiketten wirft, bemerkt zunächst deren große Vielfalt. Das gilt nicht nur in Bezug auf das Design. Auch die darauf angebrachte Informationsfülle variiert. Dafür gibt es einen einfachen Grund. Für Wein-Etiketten existieren ebenso verpflichtende wie freigestellte Angaben. Dementsprechend ersehen Sie anhand eines Wein-Etiketts beispielsweise die Weinart, den Jahrgang, Alkoholgehalt und die Prüfnummer. Neben den verpflichtenden Angaben kommt es immer darauf an, auf welche Fakten die Hersteller das Augenmerk lenken möchten.

Was ein Wein-Etikett offenbaren muss


Grundsätzlich ist es schon einmal verpflichtend, dass ein Wein überhaupt ein Etikett trägt. Bindende Angaben auf Wein-Etiketten folgen klaren Regeln. Sie folgen gesetzlichen Vorschriften und unterliegen offiziellen Kontrollen. Und sie sind die Voraussetzung dafür, dass ein Wein in den Handel kommt.

Auf jedem Etikett finden Sie Angaben zur Füllmenge und dem in Volumenprozent angegebenen Alkoholgehalt. Auch das Herkunftsland, der Erzeuger (Winzer) oder der Abfüller stehen auf dem Etikett. Des Weiteren muss ein Wein zwecks Identifizierung eine bestimmte Loskennzeichnung tragen. Bei deutschen Qualitäts- und Prädikatsweinen beispielsweise handelt es sich dabei um die sogenannte Amtliche Prüfungsnummer, kurz AP-Nr.

Eine weitere Pflichtangabe besteht in der Qualitätsstufe eines Weins. Der Fokus bei der Einteilung liegt auf dem Most eines Weins. Es geht darum, inwiefern dieser - je nach dem natürlichen Zuckergehalt der verwendeten Trauben - mit Zucker angereichert wurde. Dieser Vorgang geschieht, um den Alkoholgehalt eines Weins zu erhöhen. Bei Weinen niedrigerer Qualitätsstufen ist der erlaubte Alkoholgehalt beschränkt. Je nach Qualitätsstufe kann das Etikett noch weitere Details des Weins enthalten. Ein Beispiel hierfür ist die Angabe zu seiner regionalen Herkunft.

Wein-Etiketten enthalten auch Informationen zu potenziellen Allergenen. Die Angabe "Enthält Sulfite" (Schwefel) ist daher typisch. Ebenso zu finden sind die sogenannte Verkehrsbezeichnung, also beispielsweise Wein oder Perlwein, sowie die Weinart.

Was auf einem Wein-Etikett stehen darf

Freiwillige Angaben auf Wein-Etiketten bereiten Konsumenten mitunter größere Verständnisschwierigkeiten. Das liegt hauptsächlich an deren Vielfalt. Denn freiwillige Angaben variieren je nach Herkunftsland und den dort geltenden Regelungen. Manche Angaben sind daher auch nur für echte Kenner wirklich verständlich.

So sagt ein Herkunftsgebiet beispielsweise noch nichts über die Lage des Anbaus aus. Auch der Jahrgang sowie die Rebsorte(n) eines Weins stellen freiwillige Angaben dar. Die Geschmacksrichtung, also beispielsweise "trocken", gehört ebenfalls nicht zu den Pflichtdetails eines Wein-Etiketts.

Regionale Unterschiede bei Wein-Etiketten

Weine, die aus Deutschland oder den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union stammen, weisen viele Überschneidungen bei den Pflichtangaben auf. So muss ein Wein beispielsweise nach einer Qualitätsstufe kategorisiert sein.

Handelt es sich um Wein aus Ländern außerhalb Europas, lassen sich auch entsprechend spezifische Angaben auf den Etiketten finden. Sie sagen beispielsweise etwas über das Herkunftsgebiet aus oder auch, ob es sich um einen im Holzfass gereiften Wein handelt.

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