Den richtigen Wein zum Essen zu finden, ist manchmal gar nicht so einfach. Zwar gibt es einige Faustregeln, an die Sie sich halten können, aber der Teufel steckt oft im Detail. Hier finden Sie allgemeine Empfehlungen und auch ganz konkrete Tipps für Wein zu verschiedenen Gerichten.
Wein zu rotem Fleisch
Zu rotem Fleisch zählen Rind, Schwein, Lamm, Hammel und Kaninchen. Es gibt hier ein geschmackliches Grundthema, das beim Pairing mit Wein zu einer einfachen Regel führt: Kombinieren Sie rotes Fleisch mit Rotwein. Dabei gilt: Je kräftiger der Fleischgeschmack, desto intensiver darf auch der Rotwein schmecken.
Steaks, Grillfleisch und Schmorgerichte passen mit ihren Röstaromen besonders gut zu körperreichen Rotweinen, zum Beispiel aus dem französischen Bordelais (Bordeaux) oder aus dem italienischen Anbaugebiet Chianti Classico. Ist Fett deutlich im Gericht zu schmecken, können Sie zu einem Rotwein mit ausgeprägten Tanninen greifen, zum Beispiel zu einem Cabernet Sauvignon, einem Shiraz oder einem Cabernet Franc.
Die Tannine sorgen für ein leicht pelziges Mundgefühl, das oft als "trocken" beschrieben wird. Streng genommen handeltes sich dabei nicht um einen Geschmack, sondern um einen zusammenziehenden Effekt. In der Fachsprache ist von Adstringenz die Rede. Das Fett wiederum legt sich wie ein Film auf die Geschmacksnerven und mildert die Adstringenz ab. So kommt der Körper des Weins wunderbar zur Geltung.
Wein zu weißem Fleisch
Geflügel wird oft einheitlich als weißes Fleisch bezeichnet. Geht es allerdings um das Pairing mit Wein, lässt sich daraus nicht allgemein die Regel ableiten, das weißes Fleisch besser zu Weißwein passt. Diese Empfehlung ergibt für Hähnchen und Pute Sinn, die hervorragend mit fruchtigen Weißweinen wie Riesling oder Sauvignon Blanc harmonieren. Bei einer gebratenen Gans oder Ente liegen Sie allerdings mit einem Rotwein besser, der eine feine Säurestruktur aufweist. Wählen Sie hier zum Beispiel eine Pinot Noir.
Andererseits ist zartes Kalbfleisch bei der Auswahl des Weins eher wie helles Geflügel zu behandeln als wie Rindfleisch. Das beste Beispiel ist das Wiener Schnitzel. Es wird nicht mit Rotwein, sondern mit Weißwein serviert. Tun Sie es bei diesem Klassiker den Österreichern gleich und wählen Sie zum Wiener Schnitzel einen Grünen Veltliner.
Wein zu Wild
Bei Wildfleisch sollten Sie Gerichte mit einem intensiven Wildgeschmack wie Wildschweinragout oder Hirschbraten von Gerichten mit zartem Geschmack wie Rehrücken unterscheiden. Ein intensiverer Wildgeschmack passt bestens zu Rotweinen, die im Barrique gereift sind und einen opulenten Körper aufweisen.
Versuchen Sie hier zum Beispiel einen Merlot oder einen Malbec. Denselben Wein, den Sie servieren, können Sie übrigens immer zum Verfeinern der Soße verwenden. Bei zartem Rehrücken ist die Fruchtigkeit des Rotweins entscheidend für den vollendeten Genuss. Mit einem Spätburgunder machen Sie bestimmt nichts verkehrt.
Wein zu Käse
Wein und Käse harmonieren am besten, wenn beide einen etwa gleich intensiven Geschmack aufweisen. Ansonsten gilt aber: Gegensätze ziehen sich an. Starke Salzigkeit des Käses passt gut zu ausgeprägter Fruchtigkeit des Weins und je säuerlicher der Käse ist, desto süßer darf der Wein sein. Kombinieren Sie zum Beispiel Appenzeller mit Pinot Noir, Camembert mit Chardonnay , Gorgonzola mit Barolo und Gouda mit Gewürztraminer.
Wein zu Fisch
Als Begleiter zu Fischgerichten sind Weißweine oder Roséweine zu empfehlen. Auch leichte Rotweine würden die feine Aromastruktur von Fisch zu stark überdecken. Magerer Fisch wie Seezunge oder Schellfisch passt zu Weißweinen mit einem frischen und dezent würzigen Charakter wie Riesling oder Grüner Veltliner. Bei Fisch mit etwas höherem Fettanteil wie Barsch oder Forelle liegen Sie mit einem Sauvignon Blanc goldrichtig. Thunfisch, Lachs mit ihrer eher fleischartigen Konsistenz gehen mit einem körperreichen Viognier eine gelungene geschmackliche Verbindung ein.
Wein zu scharfen Gerichten
Zu scharfen Gerichten aus der asiatischen Küche sollten Sie einen Wein mit Restsüße, Fruchtigkeit und einem nicht zu hohen Alkoholgehalt servieren. Diese Kombination der Eigenschaften ist am besten geeignet, um den intensiven Charakter der Gewürze harmonisch zu umkleiden. Versuchen Sie es zum Beispiel mit einem Muskateller oder einem Pinot Gris.
Wein zum Dessert
Zum Dessert soll der Wein die Rolle des galanten Begleiters spielen. Er soll die charakteristischen Geschmacksnoten des Desserts unterstützen, ohne sie zu übertrumpfen. So passt eine fruchtbetonte Riesling Spätlese sehr gut zu Obstschalen und ein säuerliches Sorbet zu Silvaner. Zu einem mehlbasierten Nachtisch können Sie eine Beerenauslese servieren, während ein Dessert mit Schokoladengeschmack gut mit einem Spätburgunder harmoniert.