Das Weinanbaugebiet Bourgogne

Die Bourgogne gehört zu den bekanntesten Weinanbauregionen Frankreichs und konkurriert mit Bordeaux um die Vorrangstellung im französischen Weinanbau. Die facettenreiche Geografie mit mediterranen, kontinentalen und ozeanischen Einflüssen aus Süden, Norden und Westen schafft die besten Voraussetzungen für das Wachstum der Reben. Durch die charakteristische Kombination erhalten die Bourgogne-Weine aus den Rebsorten Pinot Noir und Chardonnay ihre unverwechselbare Identität. Weine aus dem Burgund sind sehr komplex und begeistern Weinkenner durch ihre Ausdrucksstärke.

Ein Überblick über das Weinanbaugebiet Bourgogne

In der Bourgogne ist es üblich, dass Weine nur aus einer Rebsorte gewonnen werden. Cuvées aus der Bourgogne sind eher die Seltenheit. Es gibt in der Bourgogne sechs Einzelregionen:

  • Chablis und das Grand Auxerrois
  • Côte de Nuits und Hautes Côtes de Nuit
  • Côtes de Beaune und Hautes Côtes de Beaune
  • Côte Chalonnaise
  • Mâconnais
  • Pouilly

Insgesamt lassen sich ca. 4000 Weingüter in der Region zählen, die sich etwa 30.000 Hektar Anbaufläche teilen. Die genutzte Rebfläche macht ca. 6 % des französischen AOC-Weinanbaugebiets aus. Im Weinanbaugebiet Bourgogne werden etwa 200 Millionen Flaschen Wein pro Jahr abgefüllt, was etwa 0,4 % der weitweiten Weinproduktion ausmacht.

Die klimatischen Bedingungen in der Weinregion

Die Weinanbauregion Bourgogne befindet sich südöstlich von Paris und erstreckt sich wie ein Band zwischen den Städten Dijon und Lyon. Die Reben wachsen in einem gemäßigt-kontinentalen Klima. Die Winter sind meistens sehr kalt und trocken und dauern insbesondere im Chablis sehr lange. Die Weinbauern müssen hier sogar mit Spätfrost rechnen. Im Frühjahr und im Herbst sind ergiebige Niederschläge zu erwarten und im Sommer entstehen hohe Temperaturen mit vielen Sonnenstunden.

Durch die umfangreiche Sonnenbestrahlung und die hohen Temperaturen werden in den Sommermonaten eine optimale Traubenreifung und Aromakonzentration ermöglicht. Hinzu kommt die Lage der Parzellen und die Positionierung der Weinberge auf den Hängen in 200 bis 500 Metern Höhe, die viele Vorteile mit sich bringt. Hier sind vor allem der natürliche Schutz gegen Westwinde, die optimierte Frostbeständigkeit und die optimale Ausnutzung der Sonneneinstrahlung zu nennen.

In der Bourgogne gibt es viele unterschiedliche Bodentypen

Ein charakteristisches Merkmal der Bourgogne ist die Vielzahl verschiedener Bodentypen, die sich auf über 60 beläuft. Der Unterboden der Bourgogne ist vor 150 bis 180 Millionen Jahren entstanden. Er setzt sich zu wesentlichen Teilen aus Mergel und Kalkstein aus dem Jura-Zeitalter zusammen. Der Kalkstein ist für die raffinierten Geschmacksnuancen, die Vielfalt und den mineralischen Charakter der Bourgogne-Weine verantwortlich. Darüber hinaus ist in den Böden auch Lehm und Ton enthalten.

Das sind die wichtigsten Rebsorten im Burgund

Die Winzer streben in der Bourgogne danach, das Potenzial einer Rebsorte voll und ganz auszuschöpfen. Dadurch sind Cuvées auch eine Seltenheit. In der Region dominieren mit Abstand die beiden Sorten Chardonnay und Pinot Noir. Das Produktspektrum setzt sich zusammen aus:

  • 61,1 % Weißweinen (Chardonnay, Pinot Blanc, Aligoté, Sauvignon, Pinot Beurot)
  • 27,5 % Rotweinen (Gamay, Pinot Noir, César, Melon de Bourgogne)
  • 10,9 % Cremant de Bourgogne
  • 0,5 % Roséweine

Die Weine sind das Ergebnis einer sehr traditionell ausgerichteten Anbaukultur, die andererseits auch einen ständigen Wandel als wesentlichen Teil ihrer Identität begreift. Spitzenleistungen entstehen hierbei vor allem durch eine respektvolle Behandlung des Bodens, der Rebe und des Terroirs, den Verzicht auf intervenierende Methoden, vorbildliche An- und Ausbaupraktiken sowie einer stetigen Qualitätsverbesserung unter Wahrung des vorhandenen Savoir-faire.

Die Klassifizierung der Bourgogne-Weine

So wie im Bordeaux gibt es auch in der Bourgogne ein bestimmtes Klassifizierungssystem, bei dem sämtliche Weinberge und Lagen in Chablis und an der Côte d'Or exakt erfasst und bewertet werden.

  1. Grand Cru: Die besten Lagen (z.B. Montrachet, Corton)
  2. Premier Cru: Top-Stufe der zweibesten Lagen (z.B. Pommard 1er Cru Les Arvelets)
  3. Climat: Weine aus einfacheren Lagen (z.B. Gevrey, Chambertin)
  4. Appellation Villages mit Angabe des Gemeindenamens (z.B. Gevrey, Chambertin)
  5. Appellation Regionales mit Angabe des Bereiches (z.B Bourgogne Rouge, Crément de Bourgogne)

Das ist für die Weine aus der Bourgogne charakteristisch

Unabhängig von der Sorte zeichnen sich die Bourgogne-Weine durch ihre außergewöhnlich raffinierten Noten und das elegante Zusammenspiel ihrer Noten aus, bei denen mehr ihre subtile Feinheit als ihre Kraft im Vordergrund steht. Hinzu kommen ihre unvergleichliche Ausgewogenheit, ihre Frische und ihr markanter Abgang, der die Bourgogne-Weine zu Empfehlungen macht, die man gerne mit seinen Freunden teilt.

Die Côte d’Or – das Herzstück der Region

Den Kern des Weinanbaugebiets macht die Côte d’Or (Goldene Hänge) um die Stadt Beaune aus. Das Gebiet beginnt einige Kilometer südlich von Dijon und erstreckt sich von dort bis südwestlich von Chagny. Insgesamt haben 27 Orte das Recht, ihre Weine unter dem Label zu verkaufen. Hierzu zählen unter anderem Pommard, Santenay, Chambolle-Musigny und Fixin. Ist zusätzlich eine Lage angegeben, handelt es sich dabei immer um eine Premier-Cru-Lage.

Bei der Erzeugung der Burgunder-Weine aus der Côte d’Or kommen fast ausschließlich zwei Rebsorten zum Einsatz: Die Roten aus dem Pinot noir und die Weißen aus dem Chardonnay. Die Weine entstammen meistens dem nach Südosten abfallenden Hang zum Saône-Tal, dessen Böden sehr viel kalkhaltigen Mergel enthalten.

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